Meat by Joseph D'Lacey

Meat by Joseph D'Lacey

Autor:Joseph D'Lacey [D'Lacey, Joseph]
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Fiction, Horror, Thrillers, Suspense, Science Fiction, General, General Fiction
ISBN: 9781783331949
Google: m_C-BAAAQBAJ
Amazon: B00G3CKTCS
Herausgeber: Oak Tree Press
veröffentlicht: 2013-10-20T16:00:00+00:00


Je besser er die Auserwählten und ihre Sprache verstand, desto länger wurde jeder Tag in der Fabrik.

Torrance ― für gewöhnlich sein größter Fürsprecher und Beschützer, wenn die anderen Schlachtarbeiter sich über seine Weigerung, die MFP-Busse zu nutzen und seine Angewohnheit einen Rucksack zu tragen, der mindestens so viel wie eine betäubte Kuh wiegen musste, lustig machten ―hatte sich verändert. Statt ihn bei der Arbeit voller Stolz und Genugtuung zu beobachten, betrachtete er ihn jetzt aus kritisch dreinblickenden, geradezu herrischen Augen. Es schien, als würde er nur darauf warten, ja, zu hoffen, dass Shanti einen Fehler machte. Da war noch etwas anderes in Torrances Verhalten, das Shanti beunruhigte: eine Art spöttischer Geringschätzung.

Torrance und Shanti standen auf der Plattform, von der sie die zahlreichen Stationen der Produktionsstraße überblicken konnten. An das Geländer gelehnt, inspizierte Torrance beiläufig die Aktivitäten an der Straße. Wenn er sprach, blickte er geradeaus, ohne Shanti ins Gesicht zu sehen. Gerade mal laut genug, dass die beiden Männer es hören konnten, verschwanden die Worte über das unaufhörliche Schlachten hinweg in der Leere des Raumes.

»Deine Quote geht bergab, Rick. Geht's dir nicht gut?«

»Doch, Sir. Alles bestens.«

»Ganz und gar nicht. Nichts ist bestens. Ich habe hier die Produktionsraten der letzten zwei Monate eingetragen.« Er hob ein Klemmbrett vom Geländer, drehte sich aber nicht zu ihm um. »Möchtest du sie sehen?«

»Nein.«

»Hab ich mir gedacht. Denn du bist dir durchaus im Klaren darüber, wie sie aussehen, oder?«

»Ja.«

Torrance war still. Sein Blick schweifte die Produktionsstraße entlang, schien sie aber nicht wahrzunehmen.

Die Gesprächspause war erfüllt von den Geräuschen der Fabrik: das Seufzen und Zischen der sich durch die Sammelpferche fräsenden Auserwählten. Der hohle Klang des von ringenden Knien und Ellbogen ausgebeulten Metalls. Das pneumatische Stanzen des Bolzenschussgeräts, rasselnde Ketten, das Blubbern und Schäumen der Brühkessel, das saftige Schmatzen durch warmes Fleisch gezogener Messer. In den Transportschienen laufende Kugellager, die klangen, als würde man Vorhänge zuziehen. Das Knacken beim Abtrennen von Gliedmaßen. Das dumpfe Klatschen auf Gummiförderbänder fallender Körperteile. Arbeiter, die ihre Messer an unermüdlich rotierenden Schleifsteinen schärften. Der Klang von Männern, die mit Stahl Leben in Fleisch verwandelten.

»Warum nimmst du dir nicht eine Auszeit.«

Shanti konnte sich nichts Schöneres vorstellen, aber er durfte Torrance nicht die Chance geben, zu viel herauszufinden. Zu tun, als wäre er geschockt, als würde der Vorschlag ihn kränken, fiel ihm nicht leicht.

»Aber das will ich nicht, Sir. Das ist nicht nötig.«

»Oh, doch, es ist nötig. Und ob du das anders siehst, tut nichts zur Sache, Rick.« Jetzt drehte sich Torrance zu ihm um, aber Shanti war völlig gleich, was er sagen würde. »Ich kann nicht zulassen, dass die Produktionsrate sinkt, wenn die Nachfrage nach dem Fleisch der Auserwählten dermaßen hoch ist, wie es gerade der Fall ist. Darüber hinaus gibt es Standards, die wir einhalten müssen. Es darf unter keinen Umständen jemand den Eindruck bekommen, dass wir schlechte Arbeit leisten. Aber mehr noch müssen wir verhindern, dass jemand spitzkriegt, dass du, der Eispickel, derart versagst. Du bist hier eine Legende, Rick. Ungeachtet deiner Angewohnheiten bist du Vorbild und Ansporn für die anderen Arbeiter ― wir alle hier tun, was in unseren Kräften steht.



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